Infos und Geschichtliches zum Ort
Gliesmarode
- Das Wichtigste in Kürze -
Gliesmarode liegt am östlichen Rand des Stadtgebietes von Braunschweig. Das ehemalige Dorf wurde 1934 in die Stadt Braunschweig eingemeindet und hat sich zu einem städtischen Siedlungsraum entwickelt (Oktober 2000 =5.626 Einwohner). Die Besiedlungsstruktur ist recht heterogen: Mehrfamilienhäuser, Mietshäuser, Bungalows, Hochhäuser, Villen, Reihenhäuser, Siedlungshäuser, ein Gewerbegebiet und eine Gartenhaussiedlung, alles ist hier in unmittelbarer Nachbarschaft zu finden. Von den alten Bauernhöfen wird seit Mitte der 90er Jahre kein einziger mehr bewirtschaftet. Als alte, denkmalgeschützte Bauwerke sind der Gliesmaroder Turm und das typisch niedersächsische Bauernhaus am Karl-Hintze-Weg 4 erwähnenswert, ferner die Güntersche Mühle (früher "Sandersche Ölmühle") am Karl-Hintze-Weg.
Gliesmarode beherbergte früher eine Reihe großer und bekannter Unternehmen, so z.B. den weltberühmten Kamera-Hersteller Voigtländer (seit 1915), die Vereinigten Braunschweiger Wurstwarenfabriken (später Struck & Witte) oder das Librawerk, einen Hersteller von Präzisionswaagen.
Die Verkehrsanbindung des Ortes ist als außerordentlich gut zu bezeichnen - schließlich verläuft mitten durch den Ort die Bundesstraße 248 (Berliner Straße) von der Innenstadt (Hagenmarkt) zur Autobahn Wolfsburg/Berlin. Alle paar Minuten fahren Straßenbahnen Richtung Innenstadt. Ferner ist Gliesmarode mit einem eigenen Bahnhof an das Bundesbahn-Netz angeschlossen (Nebenlinie Braunschweig-Uelzen), und in unmittelbarer Nähe gibt es den Regionalflughafen Waggum.
Trotz seiner Stadtnähe ist Gliesmarode ringsherum von Grün umgeben. Seien es die Wiesen am Karl-Hintze-Weg, das Landschaftsschutzgebiet Wabeaue mit Sumpfwiesen und altem Pappelbestand, welches an den Nußberg und den Prinz-Albrecht-Park grenzt, der Moorhüttenpark im Nordosten des Stadtteils oder das bekannte Naturschutzgebiet Riddagshausen unmittelbar im Süden von Gliesmarode. Grundstücke in den Randlagen des Ortes gehören mit zu den beliebtesten Immobilien in Braunschweig.
Erwähnt wurde der Ort (als Glismoderoth) zum ersten Mal im Jahr 1031 in der sogenannten St.Magni-Urkunde. Im Jahr 1226 wurde Gliesmarode dann von St. Magni zur Klosterkirche Riddagshausen umgepfarrt. Seitdem bestehen enge Bindungen zum Kloster, das hier in Gliesmarode eine Grangie (einen Wirtschaftshof) einrichtete und bis zum 19. Jahrhundert Grundherr aller Höfe und Zehntherr der Bauern war (vergl.: H.-F. Meibom "Gliesmarode", Braunschweiger Stadtlexikon, 1992, S.89). Erst 1935 wurde im Ort eine eigene evangelische Kirchengemeinde gegründet und 1936 die Bugenhagenkirche geweiht.
- Gliesmaröder Ortschronik -
Anläßlich der 950-Jahres-Feier des Ortes Gliesmarode (1981) hat der damalige Pfarrer der Bugenhagengemeinde, Pastor Dieter Hansmann, eine anschauliche, sehr informative Chronik über die Entwicklung des Ortes zusammengestellt. Diesen Text möchten wir Ihnen nicht vorenthalten. Er wird hier mit freundlicher Genehmigung des Verfassers veröffentlicht.
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