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Die Hansmann-Chronik


Die Bugenhagenkirche


Christen hat es schon immer in Gliesmarode gegeben, aber anfangs gab es einen weiten Weg zur Kirche - etwa 12 km bis Atzum. Vor 950 Jahren wurde es besser, als Gliesmarode in die St. Magnikirche in Braunschweig umgepfarrt wurde. Noch kürzer wurde der Kirchweg, als Gliesmarode 200 Jahre später im Jahre 1226 nach Riddagshausen umgepfarrt wurde. 1568 wurde unter dem Abt Joh. Lorbeer die Reformation eingeführt, an der kirchlichen Zugehörigkeit zu Riddagshausen änderte das nichts, nur daß lange Zeit der zuständige Pfarrer in Querum wohnte. Viele Gliesmaröder erinnern sich noch an die Zeit, als sie früher nach Riddagshausen zur Kirche gingen oder als Konfirmanden auf dem Hin- und Rückweg an den Teichen oder in den Wiesen ihren Unfug trieben.

Erst als Gliesmarode schon über 3000 Einwohner hatte, wurde die Kirchengemeinde Gliesmarode 1935 selbstständig. Es gab zwar schon lange eine Frauenhilfe - 1913 gegründet - und einen Jugendkreis, die in der Schule oder im Gliesmaroder Turm zusammenkamen, aber abgesehen vom Friedhof - dem alten an der Berliner Straße und dem neuen am heutigen Efeuweg - gab es hier bis dahin keine eigenen kirchlichen Einrichtungen. Unter ihrem ersten Pfarrer Hermann Dosse wurde das Grundstück an der Berliner Straße erworben und Kirche und Pfarrhaus gebaut. Das Ganze hatte 100.000,- Mark gekostet, nur Orgel und Turmuhr wurden aus zusätzlichen Spenden der Gemeinde bezahlt. Am 20. Dezember 1936 wurde die Kirche eingeweiht und erhielt zum Gedächtnis an den Reformator der Stadt Braunschweig den Namen "Bugenhagenkirche". Im 2. Weltkrieg blieb die Kirche von größeren Schäden verschont und wurde zur Zufluchtsstätte für Gemeinden der Innenstadt, die ihre Kirche verloren hatten. In den schlechten Nachkriegsjahren gab es ein reges kirchliches Leben, obwohl die Kirche nicht heizbar war - und das bei minus 18 Grad im Winter 1946.

1975 wurde das Gemeindehaus an die Kirche angebaut, ein Jahr später die Kirchengemeinden Gliesmarode und Riddagshausen wieder zusammengelegt. Es gibt wieder einen Kirchenvorstand, aber zwei Pfarrer in der Gemeinde, von denen der Riddagshäuser auch einen Bezirk in Gliesmarode zu versorgen hat. Wie in alten Zeiten versorgt die Gemeindeschwester wieder die Kranken in Gliesmarode und Riddagshausen (nur daß sie sich bei der großen Einwohnerzahl noch mehr als früher auf Krankenpflege in besonderen Fällen beschränken muß).

Eine Reihe von Gruppen sind in der Gemeinde aktiv: Kinderstube für 1- bis 3jährige Kinder mit Eltern, Kinderladen für 3- bis 6jährige, Aktivspielplatz für Kinder bis 12 Jahre, Jugendzentrum mit Gruppenangeboten und Offener Tür, Jugendchor, Spiritualchor, Kirchenchor, Flötenkreis, Gemeindeorchester, Gesprächskreis, Frauenkreis und Bugenhagenkreis. Die Arbeit auf dem Aktivspielplatz wird durch einen besonderen Elternverein unterstützt.




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